Newsletter Februar / März 2010
Liebe Safe-House-Freunde!
Ich hatte das Glück im vergangenen Februar/März gut sechs Wochen in Südafrika verbringen zu können - genügend Zeit also, um wieder über ein paar gesammelte Neuigkeiten aus dem Safe House zu berichten. Moni und Evi
Begleitet wurde ich auf meiner Reise von meinen Schwestern Monika und Evi, jedoch beschränkte sich ihr Aufenthalt auf leider nur eine Woche.Mit großem Erstaunen haben sie das Heranwachsen unserer Kinder wahrgenommen; liegt ihr letzter Besuch ja fast drei Jahre zurück.Es gab ein freudiges und lautfröhliches Wiedersehen, vor allem mit den älterenKindern, die sich an meine Schwestern noch gut erinnern konnten.Da unsere gemeinsame Zeit vor Ort sehr begrenzt war, haben unsere Aktivitätenalle im Schnelldurchlauf stattgefunden, nach dem Motto "never a dull moment".
Kurz nach der Abreise meiner Geschwister hatten Yvonne und ich die Ehre, HerrnProfessor Littbarski im Kinderheim begrüßen zu dürfen. Sehr lange zählt er bereitszu unserem treuen Spenderkreis. Vor einigen Jahren betreute ich Herrn Littbarski an Bord eines Fluges in die USA. Auf dieser langen Reise hatten wir genug Zeit, um ausgiebig zu plaudern. So kam es, dass Herr Littbarski von meiner "Nebenbeschäftigung" in Südafrika erfuhr. Spontan beschloss der interessierte Passagier unser Safe House finanziell zu unterstützen. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön für die großzügigeSpendenbereitschaft und jahrelange Treue! Mir war es ein Vergnügen, Herrn Littbarski nununser Projekt persönlich vorstellen zu können. Auch unsere Kinderwaren sichtlich angetan und hatten viele lustige Fragen auf Lager, was die Arbeiteines Professors betrifft. Besonders von Marlyn wurde der Gast akribisch unter dieLupe genommen - Marlyn ließ (wie gewohnt) seiner kindlichen Neugier freien Lauf und sorgte so für eine sehr amüsante Atmosphäre!

lernenWeniger amüsant war dann die Zeit Ende Februar, da sich unsere Schulkinder aufwichtige Prüfungen bzw. Schulaufgaben vorbereiten mussten. Yvonne, Mandy (Yvonne's Tochter) und ich nahmen uns die Kinder zur Brust und haben uns bemüht, sie so gut wie möglich darauf vorzubereiten. Das lief natürlich nicht immer ohne Murren und Knurren (von beiden Seiten, ha!) über die Bühne. Die Paukerei hat uns allen einiges an Kraft und Zeit gekostet, war aber letzten Endes dann doch erfolgreich. Im Anschluss daran habe ich mir eine Auszeit an der Küste in Mozambique gegönnt und wieder richtig auftanken können - traumhaft! Nach meiner Rückkehr gab es eine weitere Überraschung: Christa Türck hat sich erneut im Safe House für drei Wochen eingefunden, um Zeit mit den Kindern zu verbringen. Seit langem haben wir uns nicht mehr gesehen und so gabes einiges zu plaudern, aber auch zu erledigen. Da es im Haus an diversen Dingen mangelte, machten wir uns auf den Weg zu (einer Art) IKEA und haben das Safe House mit neuen Spielzeugkisten, Badematten, Bettüberzügen für die Jungsund einem neuen Staubsauger ausgestattet. Tracey (sie wird am 31. Mai übrigens 18 Jahre alt) hat uns dabei voller Eifer unterstützt! Der lieben Christa auf diesem Weg nochmals vielen Dank für die großzügigen Einkäufe und Spenden!
Was sich noch alles so ereignete: Unser "Neuling" Isaac hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten recht gut bei uns eingelebt. Für ihn muss es eine völlig neue Lebenserfahrung sein, sich plötzlich angewisse Spielregeln bzw. an eine Hausordnung halten zu müssen. Er ist ein äußerst aufgeweckter und gewitzter Junge, voller Tatendrang und Neugier. Ein Ausflug mit Isaac in eine große Shopping-Mall wird mir immer in Erinnerung bleiben: nachdem wir Stunden bei "Magic Company" (eine Art Spielhalle bzw. -hölle für Kinder) verbrachten, sind wir ebenso lang in den Musikgeschäften umhergeirrt, wo Isaac von einem Kopfhörer zum anderen lief und lauthals Musikstücke mitsang. Zum Schluss gingen wir Pizza essen, was sicherlich sein erster Aufenthalt in einem Lokal gewesen sein musste, da er tausend Fragen hatte, u.a. auf die Bedienungen zeigte und meinte: "Tina, what are all these people doing here?" KinderSeine Offen- und Ungeniertheit fand ich sehr rührend, im Nu hat er mein Herz erobert. Yvonne hat es nach langem Bemühen nun geschafft, Isaac endlich einzuschulen. Von vielen Grundschulen wurde er leider abgelehnt, da seine Vorkenntnisse für sein Alter (12 Jahre) nicht ausreichend waren. Aber Ende März hat es geklappt und selten habe ich ein Kind so stolz und glücklich gesehen, wie Isaac auf dem Weg zur Schule! Hoffentlich hält dieser Zustand noch lange an!
Unseren Nolo vom Aidswaisenhaus "Spatzennest" habe ich "traditionsgemäß" wieder für ein Wochenende zu uns ins Safe House geholt. Mittlerweile ist Nolo 13 Jahre alt und trotz des HIV-Virus geht es ihm ausgesprochen gut! Nolo war - wie immer - bester Dinge und voller Freude über seinen Ausflug zu uns. Mit den Geschwistern Thabo und Thembi machte ich mich eines Tages auf den Weg zu einem Verwandtschaftsbesuch. Die beiden Kinder sind Halbwaisen, leben aber schon seit gut sieben Jahren im Safe House, da die Mutter nicht in der Lage ist, sich um die Kinder zu kümmern. Bei dem Treffen kamen etliche Tanten, Cousins, Cousinen und auch die Mutter zusammen. Es war eine sehr nette Begegnung und wir werden uns bemühen, weiterhin mit der Verwandtschaft in Kontakt zu bleiben. Nicht viele unserer Kinder haben das Glück, noch Verwandte oder gar ein Elternteil um sich zu haben. Das ist eher die Ausnahme.
ausflugUm Eure Zeit nicht noch länger in Anspruch zu nehmen, komme ich jetzt zu meinemletzten Punkt. Gegen Ende meines Aufenthaltes habe ich mit unseren größeren Kindern spontan einen Ausflug zum Hartebeespoort-Damm in der Nähe von Pretoriaunternommen. SIEBEN Kinder im ganzen Auto verteilt - die Fahrt an sich war für Christaund mich bereits ein Abenteuer! Am See angekommen konnten wir im Haus meines Freundes übernachten, was mit der Anzahl an Kindern ein chaotisches aber auch lustiges Unterfangen war! Wir haben uns dort eine schöne Zeit gemacht mit Grillabend, DVD-Guckenund natürlich mit einigen Bootstouren auf dem See. Höhepunkt für die Kinder war sicherlichdie rasante Fahrt übers Wasser auf einer Art Luftkissen. Alles in allem war es ein gelungener Ausflug ...... and at that point many, many thanks to my dearest friend Fritz fromSouth Africafor making this adventure possible for our precious children! They all enjoyed it sooo much and had - as Norah said - the best time of their life! So watch out, Fritz, we'll be back at the lake one day, ha! Vielen Dank für Eure Zeit! Über Spenden freuen wir uns weiterhin! Der nächste Newsletter wird erst wieder im September/Oktober erfolgen.
Mit lieben Grüßen
Tina Reiser

Newsletter September / Oktober 2010
Liebe Safe-House-Freunde!
Wie immer nach meinen Aufenthalten in Südafrika nun wieder ein paar Neuigkeiten aus dem Safe House für unsere treuen Unterstützer und alle Interessierten.
Im September war ich knapp drei Wochen vor Ort - genügend Zeit, in der wieder einigespassiert ist. Langeweile ist wahrlich ein Fremdwort in Yvonne's Alltag und demWaisenhaus-Projekt!
kinder2Die erste "Neuigkeit" war die Ankunft eines kleinen Babys. Das Mädchen, ungefähr drei Wochen alt, wurde ausgesetzt - spät abends hat man sie in einem Karton vor einer Shopping-Mall entdeckt. Da Yvonne in der Ortschaft für ihre wohltätigen Dienste mittlerweile bekannt ist, bekam sie nachts einen Anruf von der Polizei mit der Bitte, das Baby aufzunehmen. Das mit der Nacht und dem Schlaf hatte sich für Yvonne dann erledigt, da die Kleine über Stunden hinweg ihren Kummer lauthals in die Welt gebrüllt hat. Liebevoll wurde das Neugeborene von allen Kindern im Safe House am darauffolgenden Tag aufgenommen. Schnell entfachte die Diskussion über ihren Namen. Die Mehrheit plädierte für "Wendy" - ich habe mich aber gemeinsam mit Eli, unserer ehrenamtlichen Helferin, für einen afrikanischen Namen eingesetzt, nämlich "Mbali".Was letzten Endes nach unserer Abreise daraus geworden ist, wissen wir nicht, aber wir wagen zu bezweifeln, dass unser Namenswunsch sich durchsetzen konnte.

hilfeSo bin ich schon bei meinem nächsten Punkt, nämlich bei unserer fleißigen Hilfe aus Pfaffenhofen, Elisabeth Ramm, kurz Eli. Sie hat sich vor Beginn ihres Studiums fünf Wochen Zeit genommen, um Yvonne unter die Arme zu greifen! Es war ein voller Erfolg, die Kinder waren fasziniert von ihr, so auch Yvonne. Eli hat sich von Beginn an sehr gut eingelebt und sichtlich wohlgefühlt.An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön, liebe Eli, für Deine tatkräftige Unterstützung! Toll!

Jetzt zu unserer - im wahrsten Sinne des Wortes - größten Neuigkeit! Mickey Lederer hatte vor einiger Zeit vorgeschlagen, für unser Safe House einen Förderantrag bei Help Alliance (einer von Lufthanseaten gegründeten unabhängigen Hilfsorganisation, die sich für Hilfsprojekte auf der ganzen Welt einsetzt) zu stellen. Gesagt, getan. Nach nur kurzer Zeit, einigen Telefonaten und Email-Schriftverkehr hatten wir dann die Zusage des maximalen Förderbetrags in Höhe von 20.000 Euro von busHelp Alliance für die Anschaffung eines Kleinbusses erhalten!!! Unsere Freude war groß, da wir mit Yvonne's Problemen bzgl. eines fehlenden, passenden Gefährts nur allzu gut vertraut waren.An dieser Stelle ein recht herzliches Dankeschön an den gesamten Vorstand der Help Alliance insbesondere an Frau Rita Diop und Frau Susanne Winkler. Sie haben sich sehr für unser Anliegeneingesetzt undsind unsstetsbei allen Fragen zurAntragstellung hilfreich zur Seite gestanden: TAUSEND DANK für alles! Yvonne, Mickey und ich würden uns riesig auf eine weitere Zusammenarbeit mit HA in Zukunft freuen.

Ebenso gilt unser großer Dank Ebo Rau und Fritz Kleynhans. Da wir vorab den Preis für einengebrauchten Kleinbus in Südafrikaum einiges unterschätzt hatten und der Wechselkurs Ende August nicht gerade vorteilhaft für uns war, fehlten zu unserem Schrecken einige tausend Rand bzw. Euro, um den Kauf zu tätigen. Beide haben auf meine Anfrage hin sofort reagiert und das benötigte Geld gesponsort. Herzlichen Dank!

Nun zum Bus: Ich hatte großes Glück und bin auf meiner Suche nach einem geeignetenFahrzeug auf einen fast nagelneuen Hyundai H1 Kleinbus gestoßen. Das Auto wurde lediglich für eine kurze Zeit während der WM im Juni von einer FIFA Delegation gefahren: Baujahr 2010,KM-Stand 1900! Der Neupreis für diesen Wagen beträgt um die 310.000 ZAR (südafrik. Rand),wir konnten ihn aber auf 251.000 ZAR runterhandeln. Verglichen mit allen anderen angebotenen Fahrzeugen war dieser Bus ein Schnäppchen! Daher haben wir uns "auf die Hinterbeine gestellt" und sehr schnell zugeschlagen. Die Kinder sind von dem Gefährt fasziniert und würden am liebsten den ganzen Tag damit durchdie Gegend düsen. Sie sind sehr stolz darauf, das haben unsere Älteren immer wieder betont.

gruppenfotoDen Kindern geht's soweit allen gut: sie wachsen und gedeihen unter Yvonne's Fittichen. Mit unseren Teenagern gibt es hie und da einige Hürden zu überwinden - aber alles in allem werden auch diese kurzfristigen Krisen immer wieder gut überstanden. Mit Sachspenden wurden wir auch wieder gut eingedeckt: mit tollen Kleiderspenden von Freundenaus Amberg (Markus und Elke Lacher), mit einem Original-WM-Fußball (Prof. Littbarski) zur großen Freude von Matthew &Mxolisi, mit einer genialen LEGO-Eisenbahn (Gitta Hieber)und mit hochwertigen Schuhspenden (Simone Gradl). Die Koffer waren voll bis obenhin aber es hat sich gelohnt. Allen ein herzliches Dankeschön! Die Fotos sprechen für sich und sind der beste Beweis dafür, dass die Kinder ihre Freude daran hatten.

Das war's vorerst von meiner Seite. Der nächste Newsletter wird aller Voraussicht nach im Februar 2011 erscheinen! Über Spenden freuen wir uns weiterhin - wie immer.

Liebe Grüße und vielen Dank für Eure Zeit!
Bis bald, Tina Reiser

Newsletter Januar 2011
"Sawubona" alle zusammen!
Ich bin(wie so oft) wieder mal sehr spät mit meinen Neuigkeiten aus dem Safe House vom Januar dran; stehe ich ja schon kurz vor meiner nächsten Reise nach Johannesburg!Dennoch möchte ich es nicht versäumen, Euch ein paar Neuigkeiten zukommenzu lassen.

Es hat sich einiges getan - am besten fange ich bei meiner Reisebegleitung an: Ich hatte wieder mal "Interessenten" dabei, die sich unser Projekt gerne mal "live" ansehen wollten (was mich immer besonders freut). Simone und Peter Gradl busaus meiner Heimatstadt haben mich diesmal begleitetsowie meine Schwester Evi. Zu viert haben wir eine superlustige Zeit dort verbracht,es war nicht anders zu erwarten.

Da vorüberwiegend weibliche Helfer im Safe House auftauchen und daher ein großerMangel an männlichen Besuchern herrscht, hingen die Kinder dementsprechend an Peter - vor allem die Jungs haben ihn sehr in Anspruch genommen. Er konnte sich vor seinen kleinen, neuen Fans kaum retten und hatte alle Hände voll zu tun.

gruppenfotoDes Weiteren hat Yvonne einen neuen Sportclub ausfindig gemacht, um unsere Großen auf Trab zu halten. Ein ehemaliger Lehrer in der Ortschaft erklärte sich bereit, die Kinder in "athletics" zu trainieren und führt dies seit geraumer Zeit auf ehrenamtlicher Basis durch. Die Kinder haben daran ihre wahre Freude und können sich auf dem riesigen Sportplatz dreimal die Woche unter Leitung des Sportlehrers so richtig austoben!

busUnsere Norah ist Mitte Januar auf die Highschool übergetreten - was für eine Aufregung das für sie war! Sie musste für knapp zwei Wochen die sog. "initiation" Tortur über sichergehen lassen. Das ist eine Art "Einweihung" von den Highschool-Ältesten: Sie lassen sichallerlei Unfug einfallen, um die Neuen auf der Schule zu "begrüßen". Norah hat das aber tapfer durchgestanden und jeden Blödsinnmitgemacht!

Tebogo, Nonhlanhla und Eroline haben ebenso die Schule gewechselt. Yvonne hatte denEindruck, dass sie in ihrer alten Schule nicht mehr gezielt gefördert wurden und sich sonach etwas Neuem umgesehen. Sie stieß auf das sog. Optim-Ed Learning Center, das glücklicherweise nur fünf Minuten vom Safe House entfernt liegt.Ich bin selbst dorthin, um mich von deren Unterrichtsmethoden zu überzeugen und war hellauf begeistert! Die Kinder werden ihren Fähigkeiten entsprechend in Gruppen eingeteilt und gezielt gefördert. Die Lehrer dort sind alle hervorragend im Umgang mit behinderten bzw. lernschwächeren Kindern ausgebildet und begegnen ihnen auf eine äußerst liebe- und respektvolle Art und Weise. Das hat mich sehr beeindruckt.(www.optim-ed.yolasite.com)

gruppenfotobusAuch waren wir im Januar gut am Feiern und haben des Öfteren die Korken knallenlassen: Thabo wurde am 8. Januar 11 Jahre alt, Tebogo am 15. Januar 13 Jahre und meine Schwester am 4. Januar ?? Jahre. Für die Kinderparty gab's Hamburger undMuffins, für Evi ein Röschen von Ricky sowie ein Geburtstagsständchen von der ganzen Truppe!

Natürlich haben wir bei unserem Aufenthalt in Südafrika auch Milly (einer guten Freundinvon Yvonne, die ebenso ein Waisenhaus leitet) einen Besuch abgestattet. Ich habe nichtschlecht gestaunt, als ich dort unsere ehemaligen Kinder (Chloé, Vero, Tony und Leeshandra)angetroffen habe (vielleicht erinnert Ihr Euch). Wir haben vor langer Zeit beschlossen, dievier an Milly zu "übergeben", da sich in ihrer Obhut bereits zwei weitere ältere Geschwister befunden haben bzw. befinden. Jetzt sind sie alle unter einem Dach untergebracht und auch glücklich darüber, wieder vereint zu sein.

Last but not least gab es Ende Januar dann noch ein für uns alle sehr emotionales und aufregendes Treffen: Wendy und Mpho, zwei unserer ehemaligen Schützlinge die im August2006 adoptiert wurden und seither in Dänemark ein neues (und wunderbares) Zuhausegefunden haben, waren mit ihren Eltern zu Besuch in Südafrika. Natürlich war es für unsErwachsene alle sehr aufregend zu sehen, wie wohl die Kinder auf ein Wiedersehen nachso langer Zeit reagieren würden ......

Yvonne und ich sind mit fünf unserer Kinder zu ihrem Guesthouse wo sie uns alle in heller Aufregung erwartet haben! Die Begrüßung anfangsunter den Kindern war eher verhalten ........ aber es dauerte keine fünf Minuten bis sie sichaus dem Staub gemacht haben um miteinander zu spielen. So, als wären sie nie voneinander getrennt gewesen. Auch die Kommunikation dänisch/englisch war kein Problem,Kinder scheinen sich ohne viel Worte zu verstehen. Es war unglaublich!

Das war's für heute mit den Neuigkeiten aus Südafrika.Weiterhin freuen wir uns natürlich über Spenden! Die Kosten im Safe House für 21 Kinderwerden leider nicht weniger - ganz im Gegenteil. Mittlerweile belaufen sich die monatlichen Ausgaben auf knapp 4.000 Euro - eine Menge Geld.

An dieser Stelle auch einmal ein herzliches Dankeschön an unseren Ebo - ohne seine Initiativehätte das Safe House all die Jahre nicht "überlebt" bzw. wage ich zu bezweifeln, ob esüberhaupt noch existieren würde.

Erst letzten Samstag habe ich Ebo in München bei einem seiner Vorträge (Aktivierung der Selbstheilungskräfte bei Krebserkrankungen) erlebt - es war sehr beeindruckend! Ebo zog die knapp 200 begeisterten Zuhörer von Anfang bis Ende in seinen Bann wobei er zuguter Letzt noch Werbung für unser Safe House gemacht hat!

Euch allen einen wunderschönen und hoffentlich weiterhin so frühlingshaften April!Ich packe mal besser die Wintersachen für Südafrika in den Koffer ......

Liebe Grüße & alles Gute,
Tina Reiser

Newsletter August 2011
Hallo alle zusammen!
Wie immer gibt's nach meinen Aufenthalten in Südafrika ein paar Neuigkeiten aus dem Safe House. Ich war von Anfang April bis Anfang Mai in Johannesburg und habe eine durchaus ereignisreiche Zeit mit den Kindern verlebt!

Das wichtigste Ereignis war der Besuch von Rita Diop: sie ist die Vorstandsvorsitzende der Help Alliance in Frankfurt (eine von Lufthansa Mitarbeitern gegründete, unabhängige Hilfsorganisation, siehe auch www.help-alliance.com) und hat auf dem Weg zu einem Termin nach Kapstadt einen Stopp bei uns eingelegt. Natürlich war unsere Freude groß, da wir unerwarteterweise die Gelegenheit bekommen haben, Frau Diop unser Projekt persönlich vorzustellen. Es war ein aufregender Tag für uns: die Kinder haben sich alle "herausgeputzt" und sich von ihrer besten Seite gezeigt! Selten war es so ruhig und friedlich im Haus! An dieser Stelle ein HERZLICHES DANKESCHÖN an Rita Diop, die sich trotz ihres vollen Terminkalenders sogar noch Zeit für unser Safe House genommen hat!

osternKurz darauf stand dann Ostern vor der Tür! Es war herrlich, wir hatten riesigen Spaß bei der Ostereisuche. Zusammen mit den Mammas haben wir am Ostersonntag Schokoladeneier in Unmengen im Garten versteckt - wir riefen die Kinder jeweils in Zweierpaaren zum Suchen auf, angefangen von den Kleinsten. Sie sind wie wild durch den Garten gefetzt und haben jeden Strauch und jedes Eck genauestens inspiziert. Jeder durfte solange suchen, bis er zwei Eier gefunden hat. Dann kamen die Nächsten dran. Das haben wir so lange durchgespielt bis sie alle genug von Schokoladeneiern hatten. Am Ostermontag wurden wir dann noch auf ein Osterpicknick im Park eingeladen - da ging auch nochmal die Post ab und die Kinder haben mit lautem Geschrei den großen Park durchforstet. Von den Veranstaltern dieser "Ostersause" gab es zum Abschluss noch sehr nett geschmückte Nester für die Kinder - alle waren am Ende des Tages pappsatt, glücklich und zufrieden.

Zur Osterzeit hatten die Kinder Schulferien und waren den lieben langen Tag zuhause. So war ich gut gefordert - will man doch den Kindern in der schulfreien ReiterausflugZeit etwas bieten! Also habe ich Ausflüge gemacht: einmal bin ich mit den Jungs auf eine Bootstour zum Hartebeespoort-Damm, das andere Mal mit den Mädels zu einem Reiterhof nach Pretoria. ReiterausflugDiese Tage waren wunderschön, da man mit weniger Kindern natürlich mehr "quality time" verbringen kann. Diese Unternehmungen konnte ich natürlich nur mit den Größeren durchführen, doch die Kleineren kamen auch auf ihre Kosten: sie habe ich mit Topfschlagen und ausgiebigen Spaziergängen um den Block bei Laune gehalten.

Eine gute Idee um unsere Jungs in der Ferienzeit zu beschäftigen kam von einer Nachbarin. Sie schlug vor, dass sich die Buben etwas Taschengeld mit Gartenarbeit verdienen könnten. Gesagt, getan. Matthew, Mxolisi und Isaac waren begeistert mit Rechen und Heckenschere in ihrem Garten zugange!

hausaufgabenWas noch? Wir haben seit Februar eine neue Hausaufgabenhilfe im Safe House! Sie heißt Marina und leistet seeeeehr wertvolle Arbeit, ich konnte mich selbst davon überzeugen. Bleibt nur zu hoffen, dass sie diese anstrengende Tätigkeit noch lange bei uns ausführen wird.

Aunty JudyUnsere gute Aunty Judy (eine Freundin von Yvonne) ist unseren Kindern eine treue Seele. Seit vielen Jahren kommt Judy regelmäßig ins Safe House, um die größeren Kinder mit zur Bibliothek zu nehmen und um den Kleineren zuhause Kinderbücher vorzulesen. Es vergeht keine Woche, in der Judy nicht aufkreuzt. Die Kinder wissen das sehr zu schätzen und haben jede Woche neuen Lesestoff!

Unsere Tracey wurde am 31. Mai 19 Jahre alt, eine junge Dame mittlerweile. Demnächst beginnt sie eine Ausbildung als Kindergärtnerin, da sie im Umgang mit den Kleinen wirklich eine Wucht ist!

Das war's auch schon wieder für heute. Spenden werden immer gerne gesehen, die Lebenshaltungskosten sind rapide gestiegen. Das scheint nicht nur in Südafrika sondern auch in anderen afrikanischen Ländern der Fall zu sein, wie mir von vielen Seiten bzw. von anderen Projekten zu Ohren gekommen ist. Vielen Dank für Ihre/Eure Unterstützung!!! Wir brauchen sie dringend.

Liebe Grüße
Tina Reiser

Newsletter März 2012
Liebe Freunde der Safehouse-Kinder in Johannesburg,
nach langer Zeit möchte ich doch wieder einmal ein paar Neuigkeiten aus dem Safehouse mit euch teilen, damit ihr wißt, was dort gerade los ist:

besuchTracey, die die Älteste war im Haus, ist mittlerweile mit 19 Jahren ausgezogen und erwartet voller Spannung ihre Papiere, deren Beantragung eine große Herausforderung gewesen sein muß. Sobald diese Hürde genommen ist, kann sie mit einer Berufsausbildung oder einer Arbeit beginnen. Sie freut sich schon sehr darauf, selbständig und unabhängig zu werden! Bis dahin bekommt sie ihr Zimmer und Essen noch von Yvonne bezahlt.

Matthew, der älteste Junge jetzt, ist 17 und wächst und wächst und hat bald die Zwei-Meter-Grenze erreicht, wie es scheint. Auch die anderen Teenies, Mxolisi, Norah, Cecilia undNobuhle werden größer, was sicherlich nicht immer einfach ist und auch die Fixkosten für das Haus – zusammen mit der Inflation - in die Höhe treibt. Schulgebühren, Schuluniformen, Bücher, Essen, Schulausflüge…. nehmen mit zunehmendem Alter der Kinder zu und tragen zu höheren Kosten im Haus bei. Was die Kinder selbst betrifft, sind alle - von kleineren Wehwehchen abgesehen - wohlauf und haben den Übergang in die nächste Schulklasse geschafft! Norah ist eine fleißige Schülerin und ein vorbildliches Mädchen, mit Cecilia geht es zur Zeit ebenfalls recht gut, Nobuhleist jetzt 14 und wohl gerade etwas anstrengend. Mxolisi ist bei Schuljahreswechsel (der ja in unserem Winter, also dort nach den Sommerferien stattfindet) in die Highschool gewechselt. Auch sportlich entwickeln sie die Kinder gut und haben bei einem Tennisturnier kürzlich einige Preise gewonnen und machen auch nach wie vor beim täglichen Athletik-Training in der Nachbarschaft mit.

Die „Zwischengröße“ bei den Kindern wird vertreten durchMarylin Marlyn, Thabo und Thembi. Thabo hat ein fröhliches Gemüt, hat aber Yvonne auch ab und zu Sorgen gemacht in letzter Zeit.Thembi isst gern und ist rund und munter, auch in der Schule scheint es recht gut zu gehen. Marlyn ist kurz vor Weihnachten 11 geworden und ist so etwas wie die südafrikanische Entsprechung zu Michel aus Lönneberga! Leider wird er nach 10 Jahren Safehouse in 2 Wochenzu Pflegeeltern umziehen, bei denen auch seine Brüder leben, sehr zur Sorge von Yvonne. Die zuständige Welfare hat offensichtlich beschlossen, daß so viele Kinder wie möglich in ihre Familien zurückgeführt werden. Das bedeutet aber auch, daß sie auf andere, schlechtere Schulen gehen müssen und aus ihrer gewohnten Umgebung herausgerissen werden.

kinderNonhlandla und Tebogo sowie Eroline gehen gemeinsam in eine Art Förderschule, die zwar recht viel Geld kostet, aber sehr gut zu sein scheint, viel besser als die Einrichtung, die die Mädchen bisher besucht haben. Sie sind begeistert von ihrer Schule und es geht ihnen allen dreien gut.

Der größte von den Kleinen, Keanu, ist ein ganz cleveres Kerlchen und kam nach Weihnachten zusammen mit Nolo in die Schule. Keanu ist sehr lebhaft und kann kaum stillsitzen, aber beide sind sehr stolz und scheinen den Übergang gut gemeistert zu haben.Allerdings muß auch Nolo und seine kleine Schwester Sebongile demnächst zu ihrem Vater umziehen. Das ist für Nolo besonders hart, weil er HIV positiv ist und regelmäßig Medikamente nehmen und untersucht werden muß. Yvonne fürchtet sicher zurecht, daß sich zukünftig sicher niemand sehr intensiv um seine Gesunderhaltung kümmern wird. Aber es gibt scheinbar keine Möglichkeit, an dieser Entscheidung noch etwas zu ändern. Trotz zahlreicher Atteste und Bescheinigungen über Nolos Gesundheitszustand will bei der Welfare niemand Einsicht zeigen.

Sebongile, Keagan, Luyandaund die Zwillinge Antonique und Ricky sind begeisterte Kindergartengänger. Die Zwillinge entwickeln sich gut und Antonique scheint die schnellere und selbständigere von beiden zu sein. Ricky ist ängstlicher und gemütlicher. Leider ist bei beiden ein Syndrom diagnostiziert worden, das mit einer späteren Lernschwäche aufgrund des Alkoholkonsums der Mutter während der Schwangerschaft einhergeht. Bei Eroline ist diese Lernschwäche ebenfalls der Grund, warum sie auf eine Förderschule gehen muß.

neue jackenNur ein Kind geht noch nicht in den Kindergarten. Die kleine Mbali mit 1,5 Jahren ist noch den ganzen Tag zuhaus. Sie war vor der Tür der Berufsschule, in der Yvonne in Germiston arbeitet, ausgesetzt worden und ist seither die Jüngste im Haus. Sie soll eigentlich auch das letzte Baby bleiben.
Die Geschwister Chloe, Tony, Vero und Leshandra sind ja bereits vor ca 2 Jahren zu ihren älteren Geschwistern in ein anderes Haus, das eine Freundin von Yvonne betreut, umgezogen. Es wohnen jetzt also demnächst noch 16 Kinder im Haus, die auf 5 verschiedene Schulen gehen.

Yvonne selbst geht es langsam wieder besser: Sie hat sich sehr kompliziert den Arm gebrochen und konnte jetzt lange nicht einmal Auto fahren. Jetzt fährt sie wieder einarmig, aber richtig gesund ist sie noch nicht. Auch hat sie mit vielfältigen Problemen zu kämpfen: dem finanziellen Druck, der ständig gegenwärtig ist und sie nie sicher sein kann, ob ihr nicht am nächsten Tag Wasser und Strom abgedreht werden. Desweiteren kämpft sie mit dem Gefühl, die Kinder entwickelten sich oft nicht entsprechend der Mühe und Arbeit, die sie in sie gesteckt hat. Wenn sie ab und zu Anrufe von Lehrern bekommt, die sie über das Verhalten bzw Fehlverhalten der Kinder informieren, dann ist sie nicht sicher, ob sich ihre Mühe und harte Arbeit lohnen. Sie hat manchmal das Gefühl, der Herr könne das Safehouse nicht mehr so segnen, solange es Lüge und Diebstähle im Haus und in der Schule gebe. Deshalb ist ihre Bitte an die Gemeinde, vor allem für zweierlei zu beten: Mit Philipper 4,8 dafür zu beten, daß die tennisprofisKinder einen geraden Weg gehen und erkennen können, was richtig und falsch ist. Und daßGott alle Fluchlinien, die evtdurch die Familien auf die Kinder übergegangen sind, durchbrechen und wieder Segen fließen lassen kann. Trotz der Schwierigkeiten der letzten 2 Jahre kämpft sie weiter und ihre jüngste Erziehungsmaßnahme ist, daß sie den Kindern Pflaster unter die Füße klebt mit einer Bibelstelle drauf, damit die Kinder auf dem Wort Gottes wandeln sollen. Sehr einfallsreich, wie ich finde!

Momentan gibt es nur noch 3 Mamas im Haus. Sie sucht weiterhin dringend eine weiße weibliche Mitarbeiterin, die für Ordnung sorgen und Mama Eddie unterstützen soll. Diese Dame soll in den Bungalow, das „Cottage“ im Garten einziehen, sobald Yvonne sie gefunden hat.

Ich danke euch für Euer Interesse und Eure Gebete, mit denen ihr die Kinder und auch Yvonne unterstützt und durch die alltäglichen Schwierigkeiten hindurch tragt. Sie dankt Euch allen sehr und ist froh, diese Form der Unterstützung zu haben. Auch für das Geld der Gemeinde und der Kinder in der Sonntagschule bedankt sie sich ganz herzlich und sendet herzliche Grüße aus Johannesburg!
Eure Renata